Patenkinder Peru e.V.
... Hilfe zur Selbsthilfe !

         

Gründung des Projektes

Ein fünfjähriger Aufenthalt der Gründer als Entwicklungshelfer in Lima, ihre persönlichen Erfahrungen mit der großen Not und Perspektivlosigkeit der Mütter und Kinder in den Armenvorstädten Limas, haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen mit dem dringenden Bedürfnis, sinnvolle und direkte Hilfe zu leisten.

Stadt

Gespräche mit Freunden nach der Rückkehr führten zu dem Entschluß, gemeinsam den Verein "Patenkinder Peru" zur direkten Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder und deren Familien zu gründen.

Zielsetzung des Vereins:

Direkte und unbürokratische Unterstützung der Kinder und ihrer Familien durch:

     ·   gemeinsamen Einkauf von Grundnahrungsmitteln

     ·  Bildungshilfe durch Übernahme von Schulkosten (Schulgeld, Bücher, die in Peru obligatorische "Schuluniform")

     ·  regelmäßige ärztliche Betreuung (Arztkosten, Medikamente, notfalls Krankenhauskosten)

Die Kinder haben damit die Möglichkeit, die Schule zu Ende zu führen und nicht vorher abzubrechen, um durch Straßenhandel, Hilfsarbeiten etc. zur Ernährung der Familien beitragen zu müssen. Die ganz überwiegend alleinerziehenden Mütter haben durch die Entlastung mehr Zeit sich um ihre Kinder zu kümmern.

Durch Einrichtung und Unterstützung einer Näh- und Strickwerkstatt haben die Mütter der Patenkinder die Möglichkeit, durch regelmäßige Arbeit auch ihren Teil zur materiellen Versorgung ihrer Familien beizutragen. Dieser Teil des Projektes fördert das Selbstwertgefühl der Mütter, den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe bei auftretenden Problemen.

Zusammenarbeit zwischen dem Verein und den Projektpartnern in Lima

Ende 1998 hatte der Verein 95 Mitglieder (Gruppe Karlsruhe und Gruppe Worms). Auch Schulklassen haben bereits Patenschaften übernommen. Das Engagement des als gemeinnützig anerkannten Vereins ist ausschließlich ehrenamtlich. An Kosten fallen hier nur Porto- und Bankgebühren an. Über die Entwicklung des Projektes und die Verwendung der Mittel gibt der Vorstand einmal im Jahr auf einer Mitglie­derversammlung Rechenschaft (auf Basis der von der Projektleitung vor Ort über­sandten Rechnungen und Unterlagen). Werden größere, außerordentliche Ausgaben notwendig (vor allem Operationen, auch Anschaffungen für die Werkstatt) kann der Vorstand kurzfristig der Projektleitung Mittel genehmigen.

 

Entwicklung des Projektes

1982 wurde der Verein mit etwa einem Dutzend Patenschaften gegründet. Die Organisation und Verwaltung in Lima übernahm ein mit den Gründern befreundetes Ehepaar aus dem peruanischen Mittelstand. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Patenschaften kontinuierlich auf 160 (Stand Anfang 2004). Die Organisation und die Arbeit vor Ort wurde zunehmend auf die Mütter übertragen. Heute arbeiten beim Großeinkauf der Nahrungsmittel und bei der Verteilung - für peruanische Verhältnisse sehr ungewöhnlich - auch einige Väter und erwachsene Söhne in dem Projekt mit.

Gruppe

Drei Jahre nach Projektbeginn startete die Frauenwerkstatt. Die ursprüngliche Idee der Frauen, handgestrickte Pullover und andere Handarbeiten in Deutschland zu verkaufen, war wenig erfolgreich, da nach Abzug der Unkosten kaum ein Ertrag übrigblieb. 1987 wurden dann die ersten gespendeten Nähmaschinen nach Lima geschickt, vor allem um selbst die erforderliche Schulkleidung nähen zu können. Mehr und mehr lernten die Frauen, welche Produkte sie wann auf welchen Märkten verkaufen konnten. Heute haben sie teilweise feste Abnehmer für bestimmte Waren.

Für die Werkstatt wurde ein Raum gefunden in dem heute 10 Nähmaschinen und 2 Strickmaschinen stehen (Foto). Die Frauen haben sich inzwischen in vier Gruppen organisiert, die an festgelegten Tagen die Werkstatt nutzen können. Die Mitarbeit eines Familienmitglieds in der Werkstatt (bei Krankheit der Mutter auch eine große Tochter) ist inzwischen Voraussetzung für die Übernahme einer Patenschaft. Der Gewinn aus der Werkstattarbeit wird an die Frauen entsprechend der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden verteilt. Jede Gruppe hat eine Leiterin. Sie ist Hauptansprechpartnerin für die Mütter und für die Organisation der Werkstattar­beit, den Verkauf der Produkte, die Verteilung der Lebensmittel, die Abrechnung und die Abstimmung mit den Leiterinnen verantwortlich. Für die Organisation der Werkstatt, den Kauf und die Verteilung der Lebensmittel und die Organisation der ärztlichen Betreuung werden 10 % der Mittel benötigt, die über die Patenschaften aufgebracht werden. Während der Werkstattarbeit werden die kleinen Kinder der Frauen von einer Kindergärtnerin betreut, die früher selbst Patenkind des Projektes war. Sie wird aus Projektmitteln finanziert.

 

Wie können Sie das Projekt unterstützen?

1.  Durch Übernahme einer Patenschaft. Mit einem Betrag von monatlich € 26.- unterstützen Sie direkt ein Kind und dessen Familie.

2.  Durch Spenden, die für außerordentliche ärztliche Leistungen und für die Aus­stattung der Werkstatt verwendet werden. Bei hohem Aufkommen werden von den Spenden vom Verein Patenschaften übernommen bis sich neue Pateneltern finden.

Mehr Informationen erhalten Sie über:

Patenkinder Peru
c/o Familie Denecken
Michael-Pacher-Weg 9
76149 Karlsruhe

Telefon 0721/707979

1996 besuchte eine Gruppe von Pateneltern auf einer privaten Perureise das Projekt. Sie konnte sich vom Erfolg der Arbeit überzeugen und die Freundlichkeit und Dank­barkeit der Patenkinder und Mütter erleben (siehe Fotos und die beiliegende Begrü­ßungsrede). Zwischen einigen Paten und den Kindern von Pamplona Alta hat sich durch Briefwechsel ein sehr persönliches Verhältnis entwickelt. In einigen Fällen wird von den Paten nach dem Schulabschluß auch eine Berufsausbildung unterstützt (z. B. Krankenschwester, Programmierer, Kindergärtnerin). Einige der früheren Patenkinder arbeiten heute in der Nähwerkstatt mit.

Begrüßungsrede von Olinda Bazán, Mutter eines Patenkindes und Mitglied ín der Werkstatt "Club de Madres"